Mozart war , von seinem Vater geschäftstüchtig in Szene gesetzt, schon als Kind viel auf Reisen, am Anfang gemeinsam mit seiner Schwester Nannerl als Wunderkinder „vermarktet“.
Auch nach Paris führten ihn diese Unternehmungen auf der Suche nach Anerkennung, Verdienst und Anstellung. Leider erfüllte sich dies alles in den wenigsten Fällen.
Paris, 23. März 1778. Wolfgang Amadeus Mozart und seine Mutter treffen in der Stadt ein. Fast zehn Tage verbrachten die beiden in der Kutsche. Beiden schmerzt das Hinterteil, die Mutter kränkelt. Trotzdem melden sie im Brief nach Salzburg „eine glückliche Ankunft“. Es heißt aber auch in diesem Brief: „Die Reise war beschwerlich, die zwei letzten Tage hat uns der Wind fast erstickt und der Regen ersäuft, wir sind beide waschnass geworden und konnten schier nicht mehr schnaufen.“ Im Gasthof Lion d’Argent erleben die beiden dann einen Schock: Ihr Zweibettzimmer hat nur ein winziges Fenster in den Innenhof, von dort mieft es nach Kloake.
Mozart stürmt gleich am nächsten Tag los, um die Diplomaten und Salonlöwen abzuklappern. Schließlich ist er nicht zum Spaß in Paris, er will konzertieren und Kompositionsaufträge hamstern: „Ich bin an einem Ort, wo man ganz gewiss Geld machen kann.“ Doch der Pariser Adel hat nicht auf den 22-jährigen Salzburger gewartet. Er ist zu unerfahren, um das gesellschaftliche Geflecht zu durchschauen. Und zu aller Unglück verstirbt seine Mutter Anna Maria im Juni plötzlich und unerwartet.
Klaus-Dieter Mayer, Rezitation
Trio Chateau:
Norbert Strobel, Oboe
Peter Fellhauer, Klarinette
Albrecht Holder, Fagott