„Die Nacht des Don Juan“

Drei großartige Musiker des Trio Château

Trio Chateau + KD Mayer

„Die Nacht des Don Juan“

Drei großartige Musiker des Trio Château, ein wunderbar kurzweiliger und gut komponierter Roman „Die Nacht des Don Juan“ von Hans-Josef Ortheil und ein Vorleser ergeben ein musikalisch-literarisches Spiel um und mit Genuss.

„Begnadet gelesen, gekonnt vertont…“

Man schreibt das Jahr 1786 in Prag. Hanns-Josef Ortheil beschreibt in seinem Roman „Die Nacht des Don Juan“ das Aufeinandertreffen dreier ganz besonderer Männer: Wolfgang Amadeus Mozart, der gerade mit dem Librettisten Lorenzo da Ponte an seiner Oper „Don Giovanni“ arbeitet und der begnadete Lebemann und Frauenheld Giacomo Casanova, der unerwartet und plötzlich für einige Wochen Gast beim Grafen Pachta ist. Es entwickelt sich ein faszinierendes Spiel um Frauen, Kunst, Musik, Macht und ausgeklügeltem Genuss

 

Trio Château:

Norbert Strobel: Oboe (Solooboist MDR Leipzig)
Peter Fellhauer: Klarinette (Soloklarinettist Stuttgarter Philharmoniker)
Albrecht Holder: Fagott (Professor an den Musikhochschulen Würzburg und Maastricht)

Klaus-Dieter Mayer: Rezitation

 

Begnadet gelesen, gekonnt vertont

Literatur und Musik im Kloster Lorch: Klaus-Dieter Mayer las vor ausverkauftem Saal aus einem Ortheil-Roman, begleitet vom Trio Château mit Klarinette, Fagott und Oboe.
Von Cornelia Villani

Casanovas Diener Paolo greift sich die Klarinette. „Jeden Ton hat er sich gemerkt“, las Klaus-Dieter Mayer vor und schloss genüsslich die Augen, ganz wie Casanova im Roman. Und Paolo spielt die bekannte Weise Mozarts, „Reich mir die Hand, mein Leben“ – doch hier im Refektorium des Klosters war es Peter Fellhauer, der dem Instrument die Töne entlockte. Zusammen mit Norbert Strobel und Albrecht Holder bildet er das Trio Château, das am Sonntag mit Mayer zum literarisch-musikalischen Abend eingeladen hatte.

Dann setzte er sich an den kleinen Pulttisch, auf dem Hanns-Josef Ortheils Roman „Die Nacht des Don Juan“ lag. Oder zumindest die Auszüge daraus, die Mayer in den kommenden zwei Stunden vorlesen würde. Die drei Musiker Strobel, Fellhauer und Holder begleiteten die Textarbeit mit Oboe, Klarinette und Fagott.

Das Wort Text-Arbeit ist falsch gewählt. Freude oder Leidenschaft trifft es besser. Denn von der ersten Silbe riss Klaus-Dieter Mayer das Publikum in Ortheils Roman hinein. Dass der Entertainer und Musiker ein Talent fürs ausdrucksstarke Sprechen besitzt, das beweist er seit Jahren auf vielen Bühnen. Jede Nuance, jeder Ton saß. Sei es beim Dialog zwischen Casanova und Paolo über die angemessene Art zu frühstücken. Oder in den Szenen, in denen der raffinierte Casanova den ahnungslosen Lorenzo da Ponte versteckt und mit diebischer Freude für dessen Script von Mozarts Oper „Don Juan“ verhöhnt.

Schmeichelnde Häme und sadistische Vorfreude bei Casanova, Ahnungslosigkeit und unkontrollierte Gier bei Lorenzo Da Ponte und nicht zuletzt ein Mozart, der geschäftig seine Musik dirigiert – das alles spielte Klaus-Dieter Mayer, während er las. Das Publikum reagierte, schmunzelte, lachte und seufzte.

 

„…Das – vermutlich fiktive – Treffen der drei Größen basiert auf Hanns-Josef Ortheils Roman „Die Nacht des Don Juan“, aus dem Klaus-Dieter Mayer ausgewählte Stellen las. Begleitet und umrahmt von den drei Holzbläsern Norbert Strobel (Oboe), Peter Fellhauer (Klarinette) und Albrecht Holder (Fagott), entstand so ein ebenso kurzweiliges wie hintergründiges literarisch-musikalisches Vergnügen. Klaus-Dieter Mayer machte sich den Text zu eigen. Er säuselte und mahnte, seufzte und echauffierte sich, klagte und flüsterte und verstand es hervorragend den feinen Humor zwischen den Zeilen hervorzulocken. Insbesondere der verpatzte Verführungsversuch da Pontes erhielt durch die hinzugefügte Hast ein ausgesprochen komisches Moment.

Musikalisch bewegte sich das Trio Château von der Klassik bis zur Moderne, sogar mit eigens für das Ensemble geschriebenen Stücken. Beethoven (Variationen über „Reich mir die Hand, mein Leben“) und Mozart begegneten dem Franzosen Jaques Ibert sowie Hans Posegga – dem Vater der Sendung mit der Maus-Melodie – oder Erwin Schulhoff, dessen Charleston den Weg durch Prag nachzeichnet. Strobel, Fellhauer und Holder – allesamt Musiker der Stuttgarter Philharmoniker – verstanden es fein nuanciert und im perfekten Zusammenspiel die Dramaturgie des Textes zu begleiten ohne die Stücke zur reinen Nebensache werden zu lassen.

Ein Kunstgenuss auf mehreren Ebenen also, den die Veranstalter von Musik in Lorch ihrem Publikum zukommen ließen. Das wiederum ließ keinen Platz im Repertorium unbelegt und sparte nicht am Applaus.“

Trio Chateau + KD Mayer

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