KD Mayer & The Swinging River Band:
„ …spätestens jetzt blieb nur noch das Staunen, mit welcher Leichtigkeit und Sicherheit Klaus-Dieter Mayer & The Swinging River Band durch Stile, Epochen und Länder swingen, den Dreh immer in die Richtung bekommen, die Musik und die Stile dieser Epochen den Perlen einer Kette gleich am Flusslauf entlang aufzufädeln. Dabei immer den Punkt der Musik zu treffen, schnell um zu schalten von Stil zu Stil und jedes Stück in seiner Einzigartigkeit neu erblühen lassen: Chapeau! „
Hartmut Tamm, Remszeitung
„Der Fluss, der Garten und die Liebe“ ist ein exzellenter Tonträger mit besonderer Geschichte. Das Konzert unter diesem poetischen Titel wurde im Sommer 2019 aufgenommen, und jeder, der es live vor Ort erlebt hat, schwärmt noch heute. Kein Wunder, denn Klaus-Dieter Mayer hat mit seiner Swinging River Band ein regional verbindendes Bandprojekt auf die Bühne gestellt. Das Ergebnis des ambitionierten Projekts ist nun endlich auf allen gängigen Musikplattformen zu erleben. In seinem Urlaub in Frankreich sprachen wir mit Klaus-Dieter Mayer über die Hintergründe. …“
Ulrich Grunert, Musikmagazin Schall, Berlin
Alles paletti:
„Vielleicht eilt der … Formation auch ganz einfach ein guter Ruf voraus. Sie spielt straff und swingt locker, die Arrangements von Broadway-Songs wie „I Only Have Eyes For You“ sind sparsam auf den Punkt gebracht. Und es fanden hervorragende Musiker zueinander: der Jazz-Landespreisträger Andi Maile (Saxofon), der Drummer der Rockband Bananafishbone, Florian Rain, Gottfried Götz (Cello), der Charly-Antolini-Pianist Daniel Eppinger, Stephan Eppinger am Kontrabass (u.a. Barbara Dennerlein, Jim Hall) sowie Bandgründer, Sprecher, Sänger und Conferencier Klaus-Dieter Mayer.
Da gibt`s keine Note zu viel, da sitzt alles, da stimmt`s mit dem Swing und dem „Sing Sing Sing“. Denn auch für Background-Gesang eignet sich die Band hervorragend. Mit solchen Musikern ist in einer Swing-Revue natürlich „alles paletti“.
Waiblinger Kreiszeitung
„Mit ausgezeichneter schauspielerischer Leistung untermalte Klaus-Dieter Mayer Gershwin-Lieder. Mit einfühlsamer Mimik nahm er das Publikum mit in das Ney York, London oder Paris der 20er Jahre.“
Gmünder Tagespost
…Unumstrittener Star des Abends war Klaus-Dieter Mayer. Er ist nicht nur ein vorzüglicher Sänger, sondern auch ein begnadeter Komiker und Entertainer, was in Deutschland selbst unter Berufskomikern und Kabarettisten eine Seltenheit ist. Mit seinen kleinen Szenen, die er zu den Stücken aufführte, begeisterte er die Zuhörer, besser Miterleber, zusätzlich. Ein Abend, der wohl nur den Verstocktesten und Humorlosesten kalt gelassen hat.
Fränkischer Tag Bamberg
„Doch wem die Kirchentellinsfurterinnen am Ende zu Füßen lagen, war Klaus-Dieter Mayer, der quasi „neverending charming“ von allerlei Liebesfreud`und –leid sang, mal rauchig-zärtlich, mal verzweifelt-triebgebeutelt, mal melancholisch-suizidgefährdet und immer begleitet vom schmeichelnden Background-Chorus der Kollegen. Als er schließlich mit bemerkenswert perfekt einstudierter Geste noch einen Strauß roter Rosen unter den Damen verteilte, war`s auch um die stolzeste Frau gescheh`n. … Die Frauen klatschten sich die feuchten Hände wund, und die Männer im Publikum haben dabei auch was gelernt.
Schwäbisches Tagblatt
Literatur:
„Im Korbstuhl sitzend und die Knie übereinander geschlagen, liest Klaus-Dieter Mayer aus Jugendskizzen und Briefen Hermann Hesses sowie aus dessen Roman Unterm Rad. Da der Erzähler die verschiedenen Werke zu einer empfindsamen Chronologie verdichtet hat, kann der Zuhörer ihm zu jeder Zeit folgen und verliert sich nicht in den zornigen und hilflosen Gefühlszuständen des Dichters. „Dichter durfte man nur sein, nicht aber werden“, klagt Mayer mit den Worten Hesses.
Und wenn die Worte des Erzählers verklingen, nehmen Freddy Wilkes und seine Mitmusiker, Ull Möck, Paul Müller, Ekkehard Rössle und Jogi Nestle die empfindsame Stimmung auf und kleiden sie mit Noten und Gesang zu passenden Jazzstücken.
Gekonnt verbinden sich Lied, Lyrik und Prosa.
Stuttgarter Nachrichten
Theater:
„…Vom ersten Ton der Weillschen Ouverture an lag eine deftig knisternde Spannung über der Bühne… Unterm sternenbehangenen Himmel und einem Bier kam überredend bunt und frisch gefasst eine Studie auf die Bühne, die keine Statistiken bemüht, um den Zustand der Gesellschaft verblüffend nah darzustellen. Nicht mehr und nicht weniger bezweckte Brecht mit seiner schrillen Oper – und hält das durch bis zum Schluss: bar jeder Sentimentalität der Welt einen moral- und wertungsfreien Spiegel vorzuhalten.
Allen voran Klaus-Dieter Mayer. Als fieser und geschäftstüchtiger Peachum, verräterisch und spießig, packt er sängerisch und darstellend das Publikum von Anbeginn. …
Waiblinger Kreiszeitung
Bigband:
„…brachte die Landeslehrer-Bigband Baden-Württemberg feinsten Jazz garniert mit eindrucksvollen Saxophonsoli zu Gehör… Mit Klaus-Dieter Mayer verfügte die Gruppe außerdem über einen Sänger mit Talent zum Entertainer. Mayer lebte Stücke wie „It don`t mean a thing if it ain`t got that swing” oder “Mackie Messer” förmlich tänzerisch mit und improvisierte in einzelnen Passagen zusammen mit den Instrumentengruppen. …“
Fränkische Nachrichten
Moderation:
Als genialer Moderator des Abends erwies sich Klaus-Dieter Mayer, der nicht nur bisweilen süffisant und auf humorvolle Weise historische Hintergründe lieferte, sondern immer wieder in andere Kostüme schlüpfend mit Tanzlehrerin Margit Ehrlich-Jurjevec einen barocken Tanz vormachte. Dass er zum Schluss noch als Sänger überzeugte, hätte wirklich niemand erwartet.
Plochinger Anzeiger
Die Salon-Kommode Stuttgart:
„Einen rundum gelungenen Konzertabend erlebten am Freitag in der Reihe „Musik in Hegnach“ die Zuhörer im Schafhofkeller in Waiblingen- Hegnach. Die Salon-Kommode Stuttgart unter der Leitung von Stehgeiger Tilo Nast spielte vor dem reizvollen Hintergrund des alten Gemäuers Musik der 20er und 30er Jahre. Es erklangen sowohl bekannte Melodien aus der Wiener Cafèhausmusik ( Walzerfolge „Herein-spaziert !“ v. C.M. Ziehrer) und der Altberliner Operette („Glühwürmchen-Idyll“ v. P.Lincke) als auch virtuose Charakterstücke aus der Salonmusik. Nast und seine Kollegen (Regina Nast – Obligat- Violine, Michael Wille – 3.Violine, Jürgen Gerlinger – Violoncello,Reinald Schwarz –
Kontrabass, Cornelis Witthoefft – Piano), zumeist Mitglieder der Stuttgarter Staatsoper, zeichneten sich dabei nicht nur durch sichtbare Spielfreude und hervorragendes technisches Können aus, sondern auch durch wunderbare Tongebung – ohne dabei je die Walzerseligkeit zu übertreiben – und durch perfektes Zusammenspiel. Beeindruckend besonders die hohe Virtuosität und der hinreißende Schmelz in Nasts Geigenton, beispielsweise in J. Gades „Tango Jalousie“ und vor allem im feurigen „Zigeunertanz“ von H. Zander ,welchen das Publikum mit stürmischem Applaus belohnte.
Perfekt ergänzt wurde an diesem Abend die „Salon-Kommode“ durch den Gesangssolisten Klaus-Dieter Mayer, der dem Publikum bereits aus anderen Konzertabenden bekannt ist, in denen er sich erfolgreich den Jazz- und Swingklängen widmete. Diesmal erlebten ihn die Zuhörer in beliebten Gesangstiteln wie „Bel Ami“und „Frauen sind keine Engel“ nicht nur mit gesanglichem, sondern auch mit Frack , Stöckchen und Chapeau claque – mit darstellerisch-komischen Talent und passender Garderobe, was beim Publikum begeisterten Anklang fand. Dass er auch die „leisen Töne“ beherrscht, bewies Mayer in den Titeln „Schöner Gigolo, Armer Gigolo“ und „Bei dir war es immer so schön“. Tilo Nast, aus dessen Feder die Gesangs-Arrangements stammen und seine Musiker waren ihm dabei wunderbar einfühlsame Begleiter und erzeugten durch das Spiel auf sordinierten Instrumenten den leicht näselnden Toneffekt alter Schellackplatten. Das begeisterte Publikum dankte den Künstlern mit guter Laune, fröhlichen Gesichtern und Bravo-Rufen und ließ das Ensemble erst nach fünf Zugaben die Bühne verlassen.
Waiblinger Kreiszeitung
„…allesamt sind sie hochrangige Könner auf ihren Instrumenten, zumeist auch Mitglieder des Württembergischen Staatsorchesters Stuttgart.
…das Leichte ist oft das Schwierigere in der Kunst, aber die Musiker beherrschen diese köstliche und wohltuende Leichtigkeit in aller Perfektion…“
Kornwestheimer Zeitung
Salonmusik vom Allerfeinsten war angesagt an diesem unterhaltsamen Abend. Dass man es bei den Musikern mit wahren Meistern ihres Fachs zu tun hat, war nach wenigen Takten von Julius Fuciks „Einzug der Gladiatoren“ zu hören: forsch und die musikalischen Pointen auf den Punkt bringend.
Tilo Nast, Mitglied des Staatsorchesters Stuttgart und des Bayreuther Festspielorchesters, spielte an diesem Abend nicht nur mit Bravour den „Stehgeiger“, er hielt auch die musikalischen Fäden straff in der Hand. Mit Regina Nast und Joachim Ulbrich an den Violinen sowie Jochen Ameln und Reinald Schwarz an Cello und Kontrabass sind weitere Mitglieder namhafter symphonischer Orchester vertreten. Margret Singer, in Oklahoma geboren, reiste aus paris, wo sie an der Oper tätig ist, zu den Auftritten der Salon-Kommode an, um den Klavierpart zu übernehmen.
Doch was wäre ein solches Ensemble ohne den obligatorischen „Bel Ami“? Wie seine Kollegen hinter ihm in Frack und Zylinder, dazu mit Stock und weißen Glaceehandschuhen, spielt Klaus-Dieter Mayer, der eine bunte Karriere als musikalischer Tausendsassa hinter sich hat, diese Rolle mit solcher Überzeugungskraft, dass nicht nur die Damen sich seinem Charme schwer entziehen können. Mal lässig im Sessel sitzend und am Champagnerglas nippend, mal schmachtvoll singend, mal aufbrausend sorgte er dafür, dass es dem Publikum niemals langweilig wird. „Guck doch nicht immer nach dem Tangogeiger hin!“, singt er und weiß damit die Aufmerksamkeit gerade auf das hinter ihm agierende Orchester zu lenken.
Wenn er die Bühne räumt, um den Blick auf den Cellisten freizugeben, der nach seinem Solo strahlt wie ein Honigkuchenpferd, dann weiß man, das ist nicht nur meisterhaft gespielt, sondern die Künstler selbst haben einen Heidenspaß an ihrer Musik.
Geschickt auch die Programmauswahl. Neben bekannten Ohrwürmern wie „Dein ist mein ganzes Herz“ oder dem „Schönen Gigolo“, der geradezu zum Mitsingen animierte, wurden auch weniger bekannte Stücke zu Gehör gebracht. Mal stand das Erstaunen über die Virtuosität der Musiker im Vordergrund, dann wieder der Wortwitz oder die Gestik von Klaus-Dieter Mayer.
So bewegte sich dieser Abend leicht beschwingt zwischen Walzer und Foxtrott, von Johannes Brahms bis Friedrich Hollaender und mit Texten, die stets mit einer Prise Ironie gewürzt waren. Man genießt dabei das Lebensgefühl, das stets mit dieser Musik verbunden ist und das seit den zwanziger Jahren nichts von seiner Attraktivität verloren hat. Unterhaltung auf höchstem Niveau mit einem Programm, das einen für Stunden den Alltag vergessen ließ.
Jürgen Gröner, ZVW
„Abendlieder“ mit dem Tilman Jäger Quintett
Tilman Jäger versammelte ausschließlich Spitzenmusiker um sich. Das fängt schon beim Fundament an. Einen Bass wie den von Paul Müller zu hören, ist Labsal für die Ohren. Als Fundament für die Combo, mit sattem Ton die harmonischen Wendungen einläutend, beweist Müller in seinen Soli, dass ein solches Instrument zu hochmelodiösem Spiel fähig ist. Virtuosität ist selbstverständlich, der Ton atemberaubend.
Die Leistungen der anderen Bandmitglieder stehen dem in Nichts nach. Der Untertitel des Konzertes ist „eine kleine JazzNachtmusik“. Und so stehen viele Abendlieder auf dem Programm, wie zum Beispiel „Die Nacht ist kommen“. Viele Melodien stammen aus dem 15./16. Jahrhundert, es erstaunt, dass diese meist in Kirchentonarten abgefassten Stücke, mit Jazztonarten unterlegt, so gut, so ungewohnt und doch so vertraut klingen.
Viel trägt dazu auch der Mann am einzigen Melodieinstrument des Abends bei: Ekkehard Rössle am Saxophon, Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg, gebietet über eine riesige Klangfarbenpalette. Sein softer Ton, so fragil, als ob er gleich wegbliebe, wechselt die Schattierungen im Minutentakt. Nie allzu aufdringlich, aber immer präsent gelingt eine Phrase nach der anderen.
Zweiter Gast des Abends: Der Sänger Klaus-Dieter Mayer, der mit dem nächsten Titel „Abend wird es wieder“ eingeführt wird. Hier wird besonders deutlich, welche Leistung dieser Crossover von den Musikern fordert: Das Lied beginnt klassisch, Mayer erweist sich als äußerst begabter Liedsänger um anschließend, mit dem Einsetzen von Bass und Drums ins jazzige zu gehen. Jeder einzelne an diesem Abend muss also sowohl klassisch als auch im Jazz-Bereich gebildet sein. Auf Mayer trifft dies im Besonderen zu, schließlich ist er auch als klassischer Bariton aktiv.
Nach der Pause wird das Niveau gehalten, es erklingen unter anderem zwei Spirituals, „Kum ba ya“ und „Go down, Moses“. Auch in diesem Fach findet sich Mayer zurecht, ebenso wie die anderen Bandmitglieder. Immer wieder schauen sie sich gegenseitig an, hören aufmerksam den Soli der anderen zu, brillieren solistisch um dann wieder Teil eines Kollektivs zu sein. Kammermusik par excellence.
Böblinger Kreiszeitung
„….Die Vorgehensweise entsprach dabei einer Art Dreistufenplan… Für ihn war Klaus-Dieter Mayer zuständig, durch die von ihm gesungenen Textzeilen entlarvte sich das Oroginal quasi von selbst, auch wenn hier bereits eine andere Rhythmik zugrunde lag. Stufe zwei dann: Tilman Jäger am Piano oder Ekkehard Rössle am Saxofon ließen die ursprüngliche Melodie durchscheinen, Mayer setzte hier mit seiner Stimme zu einem Scatgesang an. Stufe drei schließlich: Bühne frei für Überraschungen, für unkonventionelle Interpretationen und für Improvisation.
Sindelfinger Zeitung
Piazzolla-Abend
„An jedem 1. Montag im Monat“, so weiß Klaus-Dieter Mayer als Erzähler zu berichten, „trifft sich die staatliche Tangoakademie Argentiniens im legendären Cafe Tortoni in Buenos Aires.“ Traditionsgemäß erscheint der Präsident dieser ehrwürdigen Institution im weißen Smoking mit einer roten Rose im Knopfloch. Klaus-Dieter Mayer musste jetzt am Samstag mit einem einfachen schwarzen Smoking ohne Rose vorlieb nehmen, um sein Publikum im ausverkauften Schafhofkeller auf einer Reise durch die Welt des argentinischen Tango zu begleiten.
Die von den Kammersolisten der Stuttgarter Philharmoniker und der Akkordeonistin Mirjana Petercol gestaltete Hommage an Astor Piazzolla geriet gleichwohl zu einem musikalischen Gourmetereignis ersten Ranges. Mit Astor Piazzolla stand der Komponist im Mittelpunkt, der wie kein anderer mit dem argentinischen Tango, insbesondere dem „Tango Nuevo“, in Verbindung gebracht wird.
Wurde der Tango in seinen Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem als volkstümliche Tanz- und Unterhaltungsmusik in den Bars und „Pensionen“ genannten Bordellen in den Armutsvierteln der Großstädte praktiziert, entwickelte sich in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem „Tango Nuevo“ eine zunehmend konzertante Form. Obwohl Piazzolla als Komponist mit dem Tango ursprünglich nichts zu tun haben wollte, wurde er doch zu einem der stilbildenden Schöpfer dieses Genres, das gleichzeitig den Wandel des Tango von der volkstümlichen Unterhaltungsmusik zur geistreichen Kunstmusik beinhaltete. Dabei kam ihm zugute, dass er über eine Vielzahl von Kompositionstechniken verfügte, die er sich zum Teil in Europa erworben hatte.
Die Kammersolisten der Stuttgarter Philharmoniker haben sich eingehend mit dieser Musikgattung auseinandergesetzt und brillierten mit hohem musikalischen Einfühlungsvermögen und außergewöhnlicher Virtuosität. Inbesondere Mirjana Petercol vermochte am Knopfakkordeon, der höchsten technischen Anforderungen gerecht werdenden Alternative zum sonst üblichen Bandoneon, wahre Feuerwerke von Ton-kaskaden, schnellen Läufen und Glissandi zu entlocken. Ihre Kollegen, allen voran Aureli Blaszczok (Violine) und Reinald Schwarz (Kontrabass), standen ihr darin in nichts nach. In unterschiedlichen Besetzungen vom intimen Duo bis zum siebenköpfigen Kammerensemble wurde Tango-Melancholie zelebriert. Unkonventionell auch die Handhabung der Streichinstrumente: Lautes Schnarren, Klopfen, durchdringende Sforzati, waaghalsige Arpeggien, ja sogar clusterartige Tonkaskaden, auf dem Akkordeon mit der flachen Hand erzeugt, gehören ebenso zu den musikalischen Ausdrucksmitteln eines Astor Piazzolla wie Glissandi und Pizzicato-Spiel.
Thematisch führte das Programm durch die Geschichte des Tangos, beginnend an den Ursprungsstätten in den Bordellen und Cafés bis zum „Concert d’ aujourd’ hui“, bei dem der Durchbruch zur Atonalität bereits durchschimmerte.
Klaus-Dieter Mayer … ergänzte und bereicherte das Programm als Erzähler von Texten von Enrique Santos Discépolo und Juan Galman. Von Freud’ und Leid der Menschen in den Elendsquartieren, von Liebesschmerz und Sehnsucht, aber auch von Unterdrückung und Auflehnung ist da die Rede: Tango Revolucionario!
Im zweiten Teil schließlich „Die Nacht der Gaben“, eine Erzählung von Jorge Luis Borges, dem großen argentinischen Erzähler und Lyriker. Was könnte besser zur Stimmung eines argentinischen Tangos passen, als das Erleben von erster Liebe und Tod in einer Nacht? Wie sagte Borges doch so treffend: „ Richtig wohlig leiden kann ich nur bei Piazzolla!“ Bei exquisitem argentinischen Wein im Hegnacher Schafhofkeller hielt sich das Leiden jedoch deutlich in Grenzen, überflügelt vom Wohlbefinden nach einem genussreichen musikalischen Abend.
Waiblinger Kreiszeitung