„In gepflegten Cafés war es früher durchaus üblich… dass zum wohlfeinen Befinden des Publikums dasselbe durch eine hauseigene Capelle auf das Allerfeinste unterhalten wurde“. Dieses nostalgische Flair erfreut sich in unserer immer hektischer werdenden Zeit wachsender Beliebtheit.
Die Musiker der Salon-Kommode Stuttgart wollen mit ihrer Salon-Musik an die gute alte Zeit erinnern und mit altbekannten Melodien ihr Publikum unterhalten.
Dazu gehören unter anderem Walzer, Märsche,
Foxtrots, Tangos, Potpourries, Zigeunermusik, Charakterstücke sowie Tonfilmmelodien. Die Musik, von Musikern des Staatstheaters Stuttgart, der Bayerischen Staatsoper München, den Augsburger und Stuttgarter Philharmonikern professionell und dezent dargeboten, gibt den verschiedensten Veranstaltungen eine ganz besondere, charmante Note.
Sie eignet sich gleichermaßen zum Zuhören bei einer Tasse Kaffee wie auch als Dinnermusik oder als außergewöhnlicher Rahmen für ein Bankett oder eine Präsentation.
„…allesamt sind sie hochrangige Könner auf ihren Instrumenten, zumeist auch Mitglieder des Württembergischen Staatsorchesters Stuttgart.
…das Leichte ist oft das Schwierigere in der Kunst, aber die Musiker beherrschen diese köstliche und wohltuende Leichtigkeit in aller Perfektion…“
Doch was wäre ein solches Ensemble ohne den obligatorischen „Bel Ami“?
Wie seine Kollegen hinter ihm in Frack und Zylinder, dazu mit Stock und weißen Glaceehandschuhen, spielt Klaus-Dieter Mayer, der eine bunte Karriere als musikalischer Tausendsassa hinter sich hat, diese Rolle mit solcher Überzeugungskraft, dass nicht nur die Damen sich seinem Charme schwer entziehen können. Mal lässig im Sessel sitzend und am Champagnerglas nippend, mal schmachtvoll singend, mal aufbrausend sorgte er dafür, dass es dem Publikum niemals langweilig wird. „Guck doch nicht immer nach dem Tangogeiger hin!“, singt er und weiß damit die Aufmerksamkeit gerade auf das hinter ihm agierende Orchester zu lenken.
Wenn er die Bühne räumt, um den Blick auf den Cellisten freizugeben, der nach seinem Solo strahlt wie ein Honigkuchenpferd, dann weiß man, das ist nicht nur meisterhaft gespielt, sondern die Künstler selbst haben einen Heidenspaß an ihrer Musik.
Geschickt auch die Programmauswahl. Neben bekannten Ohrwürmern wie „Dein ist mein ganzes Herz“ oder dem „Schönen Gigolo“, der geradezu zum Mitsingen animierte, wurden auch weniger bekannte Stücke zu Gehör gebracht. Mal stand das Erstaunen über die Virtuosität der Musiker im Vordergrund, dann wieder der Wortwitz oder die Gestik von Klaus-Dieter Mayer.
So bewegte sich dieser Abend leicht beschwingt zwischen Walzer und Foxtrott, von Johannes Brahms bis Friedrich Hollaender und mit Texten, die stets mit einer Prise Ironie gewürzt waren. Man genießt dabei das Lebensgefühl, das stets mit dieser Musik verbunden ist und das seit den zwanziger Jahren nichts von seiner Attraktivität verloren hat. Unterhaltung auf höchstem Niveau mit einem Programm, das einen für Stunden den Alltag vergessen ließ.
…Unumstrittener Star des Abends war Klaus-Dieter Mayer. Er ist nicht nur ein vorzüglicher Sänger, sondern auch ein begnadeter Komiker und Entertainer, was in Deutschland selbst unter Berufskomikern und Kabarettisten eine Seltenheit ist. Mit seinen kleinen Szenen, die er zu den Stücken aufführte, begeisterte er die Zuhörer, besser Miterleber, zusätzlich. Ein Abend, der wohl nur den Verstocktesten und Humorlosesten kalt gelassen hat.