KD & Trio Château

Musik & Literatur

Ein musikalisch-literarisches Spiel

Das Konzept ist einfach und bestechend:
Ein Vorleser liest vor, drei Instrumentalisten spielen die passende Musik dazu.

Und doch:
Wie dieses Zusammenspiel gestrickt ist, wie die Stimmung wechselt, wie das Timing abgestimmt ist, das ist große Kunst!

„Begnadet gelesen, gekonnt vertont“

„Klaus-Dieter Mayer machte sich den Text zu eigen. Er säuselte und mahnte, seufzte und echauffierte sich, klagte und flüsterte und verstand es hervorragend den feinen Humor zwischen den Zeilen hervorzulocken.“

Drei großartige Musiker des Trio Château, Norbert Strobel, Oboe (Solooboist MDR Leipzig), Peter Fellhauer, Klarinette (Soloklarinettist Stuttgarter Philharmoniker) und Albrecht Holder, Fagott (Professor an den Musikhochschulen Würzburg und Maastricht), spielen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Hans Posegga, Erwin Schulhoff, Jaques Ibert, Ludwig van Beethoven.

Klaus-Dieter Mayer liest dazwischen und dazu.

Auszüge des Programms

Verschiedene Programme gibt es zur Auswahl. Von ernst über heiter bis launig:

„.. Habe mit der Schule im allgemeinen nicht viel Glück gehabt…“
Hermann Hesse und die Frage der Schule

„In großen Takten singt das Meer“
Hermann Hesse und die Musik

„Die Nacht des Don Juan“ (Hanns-Josef Ortheil)
Mozart in Prag

„Mozart in Paris“

„Geschichten auf dem Sofa“
Wein, Musik und Geschichten

Begnadet gelesen, gekonnt vertont

Literatur und Musik im Kloster Lorch: Klaus-Dieter Mayer las vor ausverkauftem Saal aus einem Ortheil-Roman, begleitet vom Trio Château mit Klarinette, Fagott und Oboe.
Von Cornelia Villani

Casanovas Diener Paolo greift sich die Klarinette. „Jeden Ton hat er sich gemerkt“, las Klaus-Dieter Mayer vor und schloss genüsslich die Augen, ganz wie Casanova im Roman. Und Paolo spielt die bekannte Weise Mozarts, „Reich mir die Hand, mein Leben“ – doch hier im Refektorium des Klosters war es Peter Fellhauer, der dem Instrument die Töne entlockte. Zusammen mit Norbert Strobel und Albrecht Holder bildet er das Trio Château, das am Sonntag mit Mayer zum literarisch-musikalischen Abend eingeladen hatte.

Dann setzte er sich an den kleinen Pulttisch, auf dem Hanns-Josef Ortheils Roman „Die Nacht des Don Juan“ lag. Oder zumindest die Auszüge daraus, die Mayer in den kommenden zwei Stunden vorlesen würde. Die drei Musiker Strobel, Fellhauer und Holder begleiteten die Textarbeit mit Oboe, Klarinette und Fagott.

Das Wort Text-Arbeit ist falsch gewählt. Freude oder Leidenschaft trifft es besser. Denn von der ersten Silbe riss Klaus-Dieter Mayer das Publikum in Ortheils Roman hinein. Dass der Entertainer und Musiker ein Talent fürs ausdrucksstarke Sprechen besitzt, das beweist er seit Jahren auf vielen Bühnen. Jede Nuance, jeder Ton saß. Sei es beim Dialog zwischen Casanova und Paolo über die angemessene Art zu frühstücken. Oder in den Szenen, in denen der raffinierte Casanova den ahnungslosen Lorenzo da Ponte versteckt und mit diebischer Freude für dessen Script von Mozarts Oper „Don Juan“ verhöhnt.

Schmeichelnde Häme und sadistische Vorfreude bei Casanova, Ahnungslosigkeit und unkontrollierte Gier bei Lorenzo Da Ponte und nicht zuletzt ein Mozart, der geschäftig seine Musik dirigiert – das alles spielte Klaus-Dieter Mayer, während er las. Das Publikum reagierte, schmunzelte, lachte und seufzte.

„…Das – vermutlich fiktive – Treffen der drei Größen basiert auf Hanns-Josef Ortheils Roman „Die Nacht des Don Juan“, aus dem Klaus-Dieter Mayer ausgewählte Stellen las. Begleitet und umrahmt von den drei Holzbläsern Norbert Strobel (Oboe), Peter Fellhauer (Klarinette) und Albrecht Holder (Fagott), entstand so ein ebenso kurzweiliges wie hintergründiges literarisch-musikalisches Vergnügen. Klaus-Dieter Mayer machte sich den Text zu eigen. Er säuselte und mahnte, seufzte und echauffierte sich, klagte und flüsterte und verstand es hervorragend den feinen Humor zwischen den Zeilen hervorzulocken. Insbesondere der verpatzte Verführungsversuch da Pontes erhielt durch die hinzugefügte Hast ein ausgesprochen komisches Moment.

Musikalisch bewegte sich das Trio Château von der Klassik bis zur Moderne, sogar mit eigens für das Ensemble geschriebenen Stücken. Beethoven (Variationen über „Reich mir die Hand, mein Leben“) und Mozart begegneten dem Franzosen Jaques Ibert sowie Hans Posegga – dem Vater der Sendung mit der Maus-Melodie – oder Erwin Schulhoff, dessen Charleston den Weg durch Prag nachzeichnet. Strobel, Fellhauer und Holder – allesamt Musiker der Stuttgarter Philharmoniker – verstanden es fein nuanciert und im perfekten Zusammenspiel die Dramaturgie des Textes zu begleiten ohne die Stücke zur reinen Nebensache werden zu lassen.

Ein Kunstgenuss auf mehreren Ebenen also, den die Veranstalter von Musik in Lorch ihrem Publikum zukommen ließen. Das wiederum ließ keinen Platz im Repertorium unbelegt und sparte nicht am Applaus.“

„Im Korbstuhl sitzend und die Knie übereinander geschlagen, liest Klaus-Dieter Mayer aus Jugendskizzen und Briefen Hermann Hesses sowie aus dessen Roman Unterm Rad. Da der Erzähler die verschiedenen Werke zu einer empfindsamen Chronologie verdichtet hat, kann der Zuhörer ihm zu jeder Zeit folgen und verliert sich nicht in den zornigen und hilflosen Gefühlszuständen des Dichters. „Dichter durfte man nur sein, nicht aber werden“, klagt Mayer mit den Worten Hesses.

 

Trio Chateau und KDMayer
KDMayer - Presse Rezitation
Trio Chateau und KD Mayer

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